Nach einem Blutgerinnsel, das sich unerwartet in seinem Gehirn gebildet hat, liegt Michael seit drei Wochen im Koma. An seinem Krankenbett wachen bei Tag und bei Nacht abwechselnd und manchmal gleichzeitig seine verbitterte Mutter Carola und sein Lebenspartner Paul.
Carola und Paul vereint zwar die Sorge um Michaels Gesundheit aber nicht weniger auch ihre abgrundtiefe gegenseitige Abneigung.
Als Michael schließlich erwacht, stellt sich heraus, dass elf Jahre seiner Erinnerung perdu sind. Es sind die elf Jahre, die er mit Paul zusammengelebt hat – 4000 Tage…
Von nun an geht es um die Deutungshoheit über diese verlorene Zeit. Carola und Paul verfolgen dabei ganz gegensätzliche Motive. Während Paul Himmel und Hölle in Bewegung setzt, Michael die Jahre mit ihm wieder in Erinnerung zu rufen, versucht Carola den Umstand für sich auszunutzen, dass Michael seinen Lebenspartner Paul und die 4000 Tage, die er mit ihm zusammen war, vergessen hat. Sie sieht darin ihre Chance, Paul schlicht und einfach auszubooten.
Das Stück wirft interessante Fragen auf: was bedeutet es, in der Gegenwart zu leben ohne die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen – die persönlichen wie die gesellschaftlich politischen? Wie wichtig sind Erinnerungen überhaupt? Woran erinnern wir uns und warum? Wäre es wünschenswert, eine Reset-Taste drücken zu können und noch einmal da anzuknüpfen, wo man – sagen wir – vor einem Jahrzehnt in der Entwicklung stand?
Das alles geht Quilter nicht bierernst, sondern in einer Weise an, die mit geschliffenen, pfiffigen Dialogen glänzt und mit viel trockenem Humor das Publikum von einem Lacher zum nächsten mitreißt: „4000 TAGE“ ist ein Komödien-Kammerspiel, das es schafft, das Thema Amnesie in spannender und unterhaltsamer Weise, ja – und das erstaunt vor allem – geradezu witzig und boulevardesk in Szene zu setzen.